Man kann nicht alles wissen.
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Wenn der künstlerische Kuckuck zur Osterzeit heimlich ein Ei in die Nester anderer Vögel legte, malte er es gerne bunt an, denn „das ist halt Kunst!“, fand der Kuckuck.
Ein farbiges Ei stach natürlich ins Auge und die anderen Vögel warfen es immer sofort aus dem Nest. „Diese Kunstbanausen!“, rief der Kuckuck empört, als er sich mal wieder bei der sauschlauen Schlange ausheulte.
Die Schlange überlegte eine Woche lang und sprach: „Vielleicht wäre es eine Idee, wenn du einfach ALLE Eier in den Nestern künstlerisch verzierst? Dann wissen die anderen Vögel nicht mehr, welches Ei von dir ist.“ „Das ist die Kunst der Verwirrung!“, piepste der Kuckuck begeistert, „Exakt so mache ich das ab sofort!“
Bald darauf waren viele Nester im Wald voll mit kunterbunten Ostereiern. Einige Vögel waren stinksauer, doch andere entwickelten mit der Zeit einen Kunstgeschmack und waren zunehmend stolz auf ihre Eier. Auf die Weise bekam der künstlerische Kuckuck viele Kinder, um die er sich überhaupt nicht kümmern musste.
„Auch das ist eine Kunst!“, sagte der Kuckuck zur sauschlauen Schlange. Darauf antwortete die Schlange lieber nicht, aber sie machte sich einige Gedanken darüber, was sie angerichtet hatte.